Was löst Neurodermitis aus? Trigger richtig erkennen!

Immer häufiger müssen Hautärzte auf Neurodermitis testen.

Charakteristisch für die chronisch–entzündliche Hautkrankheit, die auch als atopisches Ekzem bekannt ist, sind die in Schüben auftretenden, stark juckenden Ekzeme auf einer empfindlichen, sehr trockenen Haut.

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich können auch die Auslöser akuter Krankheitsschübe sein.

Symptomfreie Phasen sind durchaus möglich, wenn man es schafft auf Sachen zu verzichten, die einen Schub auslösen.

Der Leidensdruck von Neurodermitis Betroffenen und deren Familienangehörigen ist immens groß, doch hat man es geschafft die Neurodermitis erkennen zu können, kann man mithilfe spezieller Therapien akute Neurodermitis-Symptome lindern und die beschwerdefreie Zeit verlängern. 

Wir erklären dir, was die Krankheit auslöst und wie du deine gerötete Haut wieder ins Gleichgewicht bringst.

Neurodermitis: Gestörtes Gleichgewicht der Haut als Auslöser

Das Gesunde Gleichgewicht unserer Haut hängt stark davon ab, dass sich die vielen verschiedenen Mikroorganismen, die sich normalerweise auf der Oberfläche und in den Nischen unserer Haut tummeln, immer wieder in ausreichender Menge und an den richtigen Stellen ansiedeln. Dies schützt die Haut gegen Angriffe von außen.

Gerät der Keimcocktail unserer Haut, das sogenannte Hautmikrobiom, aus der Balance, droht Gefahr. Entzündete Haut reizt und plagt den Patienten.

Denn dann können sich ansonsten harmlose Keime, die bis dato ein Schattendasein gefristet haben, plötzlich unkontrolliert vermehren und zu Krankheitserregern aufschaukeln, die eine Neurodermitis begünstigen.

Aufgrund der gestörten Hautbarriere leiden Neurodermitiker häufiger an viralen und bakteriellen ­Infektionen als gesunde Menschen.

Die Ursachen für die Überreaktion des Immunsystems sind bis heute nicht vollständig geklärt. Vermutlich ist für die Veranlagung zur Neurodermitis jedoch die Genetik verantwortlich.

In einer internationalen Studie des Helmhotz-Zentrums München gelang es, mehrere DNA-Abschnitte und damit Gene herauszuarbeiten, die das Risiko für die Erkrankung erhöhen.​1​

Eine dieser Genveränderungen führt dazu, dass das Protein Filaggrin nur gering oder gar nicht mehr gebildet wird. Dieses Protein ist ein wichtiger Baustein der Oberhaut.

Fehlt Filaggrin, sind typische Symptome der Neurodermitis, wie eine unnormale Trockenheit und geschwächte Barrierefunktion der Haut die Folge.

Allergene aus der Umwelt, sowie Bakterien und Viren können nun leichter eindringen und somit das Entstehen von Krankheiten wie atopischen Ekzemen begünstigen. 

Trigger & Auslöser bei Neurodermitis

Trigger & Auslöser bei Neurodermitis

Die falsche Seife oder zu langes Baden, kratzige Kleidung, die falsche Ernährung bei Neurodermitis oder einfach „nur“ Stress – es gibt zahlreiche Auslöser, die die empfindliche Haut bei Neurodermitis reizen und zu einem akuten Krankheitsschub führen können.

Welche Trigger für den Krankheitsverlauf bedeutend sind, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich.

Folgende Aufzählungen können für einen Neurodermitis Schub verantwortlich sein: 

  • Mechanische Hautreizungen
    Für viele Neurodermitiker ist der quälende Juckreiz das Schlimmste. Doch wer dem Drang nachgibt und kratzt, macht alles nur noch schlimmer.

    Denn durch das Kratzen wird die Haut zusätzlich geschädigt und gereizt, die Entzündung noch stärker angefacht und man gelangt in einen fürchterlichen Teufelskreis aus Kratzen und Jucken.

    Den gleichen Effekt können mechanische Hautreizungen haben, die durch eng anliegende Kleidung aus rauer Wolle oder Kunststofffaser, sowie scheuernde Nähte hervorgerufen werden. Besonders bei Babys und Kleinkindern ist das Kratzen ein häufiges Problem.
  • Falsche Hauthygiene
    Ein wesentliches Merkmal der Neurodermitis ist die ausgeprägte Hauttrockenheit.

    Häufiges Baden und Duschen entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit und belastet die ohnehin schon beeinträchtigte Barriere.

    Alkalische Seifen oder bestimmte kosmetische Inhaltsstoffe können ebenfalls Auslöser von akuten Krankheitsschüben sein, die insbesondere mit starken Rötungen und schuppigen Ekzemen einhergehen.
  • Allergene
    Viele Neurodermitiker stellen vor allem im Zusammenhang mit bestimmten Allergenen eine Verschlechterung der Hautgesundheit fest.

    So sind neben Pollen und Tierhaaren auch Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel mögliche Trigger für atopische Ekzeme.

    In der Regel führt der Hautarzt eine genaue Allergie-Diagnostik durch, da jeder Patient individuell auf verschiedene Stoffe reagiert.
  • Stress
    Bei vielen Neurodermitis Patienten besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Haut und Psyche.

    Jegliche Form von Stress stellt eine Belastung für den Körper dar und wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus.

    Die Konzentration der Immunbotenstoffe, die sogenannten Zytokine, wird deutlich erhöht, was Entzündungsreaktionen anfacht.

    Ist die Psyche der Auslöser, sprechen wir auch von einer “stressbedingten Neurodermitis.”

Wie stelle ich das bakterielle Gleichgewicht meiner Haut wieder her?

Neurodermitis ist nach heutigem Wissensstand nicht heilbar. Durch die Regenerierung und Stabilisierung des gestörten Hautmikrobioms können die Symptome allerdings abgemildert werden.

Dazu gehört eine konsequente gezielte Pflege. Bei schweren Fällen atopischer Dermatitis empfiehlt sich auf jeden Fall der Gang zum Arzt.

Das Eindringen von Krankheitskeimen und Reizstoffen wird erschwert, die extreme Hauttrockenheit gelindert.

Quälender Juckreiz, Entzündungen und ähnliche Symptome können mit der Anwendung der Phagen reduziert werden.

Ziel ist es, nur die problematischen Bakterien auf der Haut auszuschalten ohne gleichzeitig das Hautmikrobiom zu schädigen. So genau wirken nur Bakteriophagen.

Dabei handelt es sich um Viren, die meist nur eine Bakterienart befallen und abtöten, für Menschen aber unbedenklich sind. 

Wie stelle ich das bakterielle Gleichgewicht meiner Haut wieder her?

Häufig gestellte Fragen zu Auslöser von Neurodermitis

Neben Nahrungsmittel wie Eier, Milch Fisch oder Nüsse, können auch andere Allergene wie Hausstaubmilben oder Pollen Auslöser von Neurodermitis sein. 

Zucker und glutenhaltige Lebensmittel spielen bei Neurodermitis keine Rolle. Hingegen solle man bei Eier, Kuhmilch, Erdnüssen und Fisch aufpassen, da diese Lebensmittel oft in Verbindung mit Neurodermitis gebracht werden.

Bei Neurodermitis kann ein Gamma-Linolensäure-Mangel entstehen, da bei Neurodermitis Patienten aufgrund eines Enzymdefekts die Aufnahme und Umwandlung nicht im erforderlichen Umfang stattfindet.

Die Psyche kann nicht die Ursache für Neurodermitis sein. Jedoch spielt die Psyche eine große Rolle im Krankheitsverlauf und kann sehr darunter leiden. Auch kann ein schlechter psychischer Zustand den Heilungsprozess verschlechtern.

Häufig nicht vertragene Lebensmittel bei Neurodermitis
  • Weizen und Soja.
  • Milch und Milchprodukte.
  • Geflügel, Schweinefleisch, Fisch und Eier.
  • Möhren, Paprika, Sellerie, Tomaten und Soja.
  • Zitrusfrüchte.
  • Nüsse, Kerne, Erdnüsse.
  • Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee.
  • Scharfe Gewürze wie Chili, Ingwer, Schwarzer Pfeffer.

Schwarztee kann die entzündungen der Haut lindern. Dazu wird bis zu 5 mal über den tag verteilt ein in Tee getränkter Lappen für jeweils 20 min auf die betroffenen Stellen gelegt. Danach sollte man die Haut eincremen mit z.B. SkinCare Sensitive.

Auch SkinCare Protect, hilft Entzündungen zu reduzieren und schädliche Bakterien abzutöten.

Infos zum Beitrag

Autor: Christian Unterlechner, Dipl.-Ing. (FH), MBA

 “Aus eigener Erfahrung mit Neurodermitis – und dem langen Leidensweg, der mit Hauterkrankungen wie dieser verbunden ist – haben wir begonnen, nach alternativen Lösungen zu medikamentösen Behandlungen zu suchen. Das Wissen und die Erfahrungen, die in die jahrelange Entwicklung unserer SkinCare-Produkte einfließen, teilen wir sehr gerne mit euch.”

Beitrag Teilen

  1. 1.
    Multi-ancestry genome-wide association study of 21,000 cases and 95,000 controls identifies new risk loci for atopic dermatitis. Nat Genet. Published online October 19, 2015:1449-1456. doi:10.1038/ng.3424
20 Bewertungen