Akne ist eine der weltweit häufigsten Hauterkrankungen. Die “gewöhnliche Akne” wird in der Fachsprache Acne vulgaris genannt.
Die chronisch, entzündliche Hauterkrankung betrifft die Talgdrüsen und die Terminalhaarfollikel. Typische Symptome sind Pickel, Mitesser (Komedonen), fettige Haut sowie Papeln und Pusteln.1
Pickel und Mitesser entstehen durch die gesteigerte Talgbildung (Seborrhoe) und die Verhornungsstörung der Talgdrüsenfollikel.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Akne im Allgemeinen, die Ursache, mögliche Risikofaktoren und die Therapie wissen solltest.
Akne ist eine Hautkrankheit, die vorwiegend in der Pubertät auftritt und sich danach oft spontan verliert. Doch grundsätzlich kann Akne in jedem Alter auftreten.
Äußerlich ist sie durch Pickel, Mitesser und Pusteln gekennzeichnet. In den meisten Fällen sind hormonelle Umstellungen im Körper für die Akne verantwortlich.
Dabei ist die Akne vulgaris die am häufigsten auftretende Form und wird Pubertätsakne genannt. Mit den richtigen Maßnahmen können Akne-Symptome gut behandelt werden.
Mitesser (Komedonen), Pickel (eitergefüllte Bläschen), kleine Hautverdickungen (Papeln), entzündete Knötchen, sowie fettige Haut zählen zu den typischen Symptomen der Akne. Diese treten gehäuft dort auf, wo sich viele Talgdrüsen befinden.
Talgdrüsen befinden sich hauptsächlich im Gesicht (Stirn, Wangen, Kinn und Nase), auf dem Rücken, an den hinteren Oberarmen, auf der Brust (Dekolleté), am Hals und am Nacken.
Kleine Mikroentzündungen unter der Haut sind der Beginn von Pickeln, Mitessern und Hautrötungen. Sie gelten als Hauptursache für Akne und sind zunächst noch nicht sichtbar. Im weiteren Verlauf der Akne verstärkt sich dann die Entzündungsreaktion.
Dabei reagiert das körpereigene Immunsystem auf Bakterien, Lipide und Androgene. Diese Immunreaktion wird als Pickel sichtbar. Bleibt dieser geschlossen, entzündet sich das umliegende Gewebe und es kommt zu den typischen Hautrötungen.
Pickel sind grundsätzlich verstopfte Poren, bei denen der übermäßig produzierte Talg nicht abfließen kann. Sie machen sich meist in Form von Rötungen bemerkbar. Pickel liegen aber im Gegensatz zu Mitessern unter der obersten Hautschicht.
So können sie nicht mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Pickel verursachen daher meist unter der Hautoberfläche schmerzhafte Schwellungen. Nach Abklingen der Schwellung können Narben zurückbleiben.
Mitesser befinden sich ganz dicht unter der Hautoberfläche und treten meist als kleine, schwarze Pünktchen in Erscheinung. Mitesser sind auf verstopfte Poren zurückzuführen. Da sie mit Sauerstoff in Verbindung kommen, werden sie in Form von den charakteristischen, schwarzen Punkten wahrgenommen.
Hautrötungen sind sichtbare Entzündungen, die durch das Wachstum von Bakterien herbeigeführt werden. Zunächst staut sich Talgdrüsensekret in der Haut an und bildet dort den idealen Nährboden für Bakterien. Vor allem das Bakterium Propionibacterium acnes fühlt sich dort wohl.
Dieses Bakterium kommt tief in den Talgdrüsen vor, und es vermehrt sich vor allem in Mitessern sehr gut. Die Bakterien zersetzen den Talg und dabei entstehen freie Fettsäuren, die weitere Entzündungsprozesse in Gang setzen. Diese führen dann schlussendlich zu Rötungen der Haut.
Die Ursachen für Akne können sehr verschieden sein. Acne vulgaris wird hauptsächlich durch hormonelle Umstellungen ausgelöst. Diese Hormonschwankungen treten meist während der Pubertät, durch eine Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf.
Die genetische Veranlagung sowie äußere Einflüsse (beispielsweise Stress oder Medikamente) können Akne zusätzlich begünstigen.
Mehr über die Auslöser von Akne erfährst du im Beitrag “Warum hat man Akne? Die Auslöser von Akne”
Hormone können eine Ursache von Akne sein. Die Hormone, die Akne auslösen (Androgene), werden bei Männern in den Hoden und Nebennieren gebildet. Bei Frauen findet die Hormonproduktion der Androgene in den Eierstöcken statt.
Kommt es zu einem Ungleichgewicht der Hormone, wird die Produktion von körpereigenem Talg erhöht.
Im weiteren Verlauf sammeln sich Bakterien an. Weitere Mitesser und Entzündungen sind die Folge. So entstehen am Ende durch ein hormonelles Ungleichgewicht Pickel, Papeln und andere Symptome einer Akne.
Die Haut gilt als Spiegel der Seele. An ihr kannst du gut sehen, ob sich dein Körper gerade im Gleichgewicht befindet oder nicht. In intensiven Stressphasen schüttet der Körper vermehrt Hormone wie Cortisol und Adrenalin aus. Dieses hormonelle Ungleichgewicht kann typische Aknesymptome wie Pickel, Mitesser und Rötungen hervorrufen.
In Stresssituationen gehören typische und meist ungesunde Lebensgewohnheiten dazu. Diese können sich zudem ungünstig auf die Haut auswirken.
Eine Akne kann durch Medikamente ausgelöst oder verschlimmert werden. So entstehen Pickel und Pusteln z.B. durch Kortisonpräparate, Vitamin-B-Komplex, Jodverbindungen, Antidepressiva oder moderne Anti-Tumorpräparate.
Neben den hormonellen Ursachen, der genetischen Veranlagung, Stress und den Medikamenten als Ursache, gibt es weitere Risikofaktoren, die Akne begünstigen können.
Diese Faktoren können sein:
Akne kann man zunächst einmal in endogene Akne und exogene Akne unterscheiden. Bei den endogenen Formen sind immer körpereigene Faktoren die Ursache, meist hormonelle Veränderungen.
Bei den exogenen Formen liegen externe Faktoren als Ursache vor. Die endogenen Akneformen teilt man in verschiedene Altersphasen ein.
Die Baby-Akne, auch Neugeborenenakne genannt, betrifft Babys im Neugeborenenalter. Dieses beginnt mit der Geburt und reicht bis zu dem Alter von vier Wochen.
So kann die Baby-Akne bereits von Geburt an bestehen oder sich in den ersten Lebenswochen entwickeln. Sie unterscheidet sich optisch kaum von der Akne bei Pubertierenden. Ein Ausschlag mit feinen, rötlichen Pusteln und meist geschlossenen Komedonen entsteht.
Die Ursachen der Babyakne sind:
Die Säuglingsakne tritt im vorpubertären Kindesalter auf. Sie wird auch Kleinkindakne genannt. Diese Form der Akne betrifft vor allem männliche Säuglinge im Alter von drei bis sechs Monaten. Die Ursachen der Säuglingsakne sind medizinisch nicht gänzlich geklärt.
Mögliche Auslöser können sein:
Acne vulgaris ist hormonell bedingt. Dabei sind hauptsächlich die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) verantwortlich für die Hauterkrankung. Der Hauptvertreter der männlichen Geschlechtshormone ist Testosteron.
Dieses Hormon wird bei Männern vor allem während der Pubertät verstärkt produziert. In einem geringen Maß sind auch Frauen davon betroffen.
Jedoch leiden meist männliche Jugendliche an Acne vulgaris, da ihr Testosteronspiegel in der Pubertät rasch ansteigt. Dies bringt den Hormonhaushalt durcheinander.
Parallel nimmt während der Pubertät die Produktion von Hornmaterial in der Haut zu. Diese Kombination führt zu einer Verstopfung der Poren.
Meist verschwindet eine Akne vulgaris mit dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr von selbst. Spätestens mit Anfang dreißig.
Die Akne bei Erwachsenen nennt sich Akne tarda oder Spätakne. Sie ist ebenso wie die Akne vulgaris eine hormonell bedingte Akne. Bei erwachsenen Frauen kann die hormonelle Umstellung auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein.
So kann beispielsweise die Menstruation, eine Schwangerschaft oder das Absetzen der Anti-Baby-Pille Einfluss auf den Hormonhaushalt der Frau haben.
Bei der Spätakne liegt die Ursache fast immer bei der Veränderung im Verhältnis der männlichen und weiblichen Geschlechtshormone. Die Akne tarda tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Allerdings ist bei Männern der Verlauf schwerwiegender.
Neben dem hormonellen Ungleichgewicht können bei Akne im Erwachsenenalter die Ernährung, eine gestörte Darmflora, Stress oder übertriebene Hautpflege eine Rolle spielen.
Weiterhin lassen sich drei unterschiedliche Schweregrade festmachen. Bei dieser Einteilung liegt immer die „gewöhnliche“ Akne vulgaris zugrunde:
Zudem lassen sich noch einige weitere Akneformen aufzeigen, bei denen meistens externe Faktoren eine Rolle spielen:
Diese Sonderformen der Akne haben keine hormonellen oder genetischen Ursachen. Damit es leichter verständlich ist, veranschaulichen wir es am Beispiel der “Acne cosmetica”.
Unter “Acne cosmetica” versteht man, dass bestimmte Kosmetikprodukte die Entstehung von Akne fördern. Die Haut der Betroffenen ist grundsätzlich gesund, und die Hauterkrankung wird durch die ungünstigen Inhaltsstoffe der Kosmetika hervorgerufen.
Eine frühe Diagnose und gezielte Behandlung können dazu beitragen den Krankheitsverlauf zu kontrollieren. Schwere Verläufe mit Narbenbildung und Komplikationen können größtenteils verhindert werden.
Die Diagnose von Akne kann durch folgende Untersuchungen erfolgen:
Die Aknebehandlung richtet sich immer nach der Form der Akne und nach deren Verlauf bzw. Schweregrad. Die Möglichkeiten reichen von äußerlich und lokal aufgetragenen Salben, bis zur Behandlung mit Medikamenten bis hin zur Lichttherapie.
Einer leichten Akne begegnet man zunächst mit Cremes, die Retinoide enthalten, doch auch einige Hausmittel können Abhilfe schaffen. Eine weitere Methode ist es mittels Bakteriophagen die “schlechten” Bakterien, wie dem Propionibacterium acnes, zu reduzieren. Durch die Wiederherstellung des Gleichgewichts des menschlichen Mikrobioms, verbessert sich die Haut.2
Bei schweren Fällen von Akne sollte ein Arzt bzw. ein Hautarzt in die Therapie miteinbezogen werden. Eventuell wird eine Behandlung mit Antibiotika eingesetzt. Vorher sollten Alternativen versucht werden. Bei der Behandlung geht es vor allem darum, frühzeitig zu beginnen und konsequent dabeizubleiben. Somit sinkt das Risiko auf Narbenbildung deutlich.